Matchbericht

Damen 1, 1. Liga Finalrunde, HSG Aargau Ost – STV Willisau 33:21 (15:11) // Donnerstag, 20.04.2023

Revanche missglückt – Die bis anhin ungeschlagenen Tabellenführerinnen setzten im Rückspiel am vergangenen Donnerstag gegen die Willisauerinnen erneut ein Zeichnen: Mit dem Endresultat von 33:21 muss sich das Willisauer Fanionteam mit einer erneuten Niederlage gegen die Gastgeberinnen aus dem Aargau geschlagen geben.

Von Marina Marti

Nach dem punktelosen Hinspiel gegen die HSG Aargau Ost vor heimischem Publikum wollte sich das Team von Luca Peter am Donnerstag der Revanche stellen und versuchen, den Gastgeberinnen bestmöglich entgegenzutreten. Vor zahlreich erschienener Aargauerkulisse liess sich jedoch das Heimteam die zwei Punkte nicht nehmen und dominierte diese Partie. Nach 60 hart umkämpften Spielminuten mussten sich die Gäste also erneut ohne Punkteausbeute nach Hause begehen. Durch den Sieg der Aargauerinnen konnten sie sich zum Aufstieg in die SPL2 reichlich bejubeln lassen.

Viel fehlt nicht

Mit einem knapp aufgestellten Kader haben sich die Willisauerinnen taktisch auf das Spiel vorbereitet. Was beim Hinspiel nicht funktioniert hatte, sollte nun bei diesem Spiel verbessert umgesetzt werden. Anders als bei der Erstbegegnung startete das Team mit einer 6:0-Deckung. Zudem soll eine kompakte Verteidigung im Zentrum die Gegnerinnen zu Weitwürfen zwingen und so 1:1-Situationen weitmöglich verhindern. Ausserdem «versuchen wir die Geschwindigkeit des Spiels zu lenken. Indem wir bewusst nicht in den Gegenstoss gehen und uns im Angriff Zeit nehmen, wollen wir das Tempo verlangsamen», meint Peter. Entscheidend sind jedoch auch ein schnelles Rückzugsverhalten und wenige technische Fehler.

Nach Anpfiff bauten sich die Favoritinnen doch schnell einen Vorsprung aus. Fehlwürfe und Fehler im Angriff der Willisauerinnen ermöglichte dem Heimteam über Gegenstosstore davonzuziehen. Kontinuierlich konnte sich die Aargauerinnen das Polster ausbauen. So zeigte die Anzeigetafel nach knapp 20 gespielten Minuten 13:6. In den darauffolgenden Minuten wechselten sich die beiden Teams stets ab mit Tore erzielen. Gegen Ende der ersten Halbzeit tasteten sich die Hinderländlerinnen nochmals heran: Sie provozierten die Aargauerinnen zu technischen Fehlern und Würfe neben das Tor. Yara Schnyder – normalerweise bei den U16- und U18-Juniorinnen im Einsatz und damit jüngste Spielerin auf dem Feld – konnte mit einem Treffer drei Sekunden vor Halbzeitpfiff den Rückstand auf vier Tore reduzieren. Damit scheint das Spiel noch nicht entschieden zu sein. Zwischenstand: 15:11.

Inkonstanz gekonnt ausgenutzt

Verteidigungsarbeit dürfte nicht der Hauptgrund des Rückstandes gewesen sein. Zwar konnten die Favoritinnen vereinzelt einfachen Toren zum Abschluss kommen, doch Verbesserungspotenzial ist vor allem im Angriff zu erkennen: Durch teils ungenutzte Chancen und zu nahes Herantreten an die Aargauer Verteidigung stellten sie sich oft selbst das Bein, was zu unnötigen Fehlern führte. Das Heimteam zeigte vor Halbzeitsirene eine gewisse Nervosität, die seitens Willisauerinnen mit Cleverness ausgenutzt werden sollte.

Die Verschnaufpause schien den Aargauerinnen gutgetan: Sie konnten sich wieder fangen und ihren Abstand gar laufend vergrössern. Die Grafenstädterinnen versuchten zwar stets mitzuziehen mit einigen guten Aktionen. Doch schlichen sich erneut einige Fehler sowie zu unpräzise Würfe ein. Ihre Leistung war zu inkonstant, was die Tabellenführerinnen gekonnt auszunützen wusste. Sie liessen sich den Sieg nicht mehr nehmen und sicherten verdient die zwei wichtigen Punkte (33:21). Damit steht fest: Die HSG Aargau Ost wird in kommender Saison wieder in der SPL2 antreten.

«Leider scheitert es oft an demselben Punkt: Wir können unsere Fähigkeiten im Spiel nicht zeigen und verursachen zu viele Fehler. Wir müssen lernen, unsere Qualitäten von Anfang bis Ende abrufen zu können. Wenn uns das gelingt, so können wir Vieles erreichen.» Mit diesen Worten zieht der Willisauer Cheftrainer das Fazit aus der Partie. Doch der Kampfgeist war da und die Mannschaft versuchte, das Beste aus dem knappen Kader umzusetzen.

Das Feuer zünden für das letzte Spiel

Nun heisst es, nach vorne schauen – Bereits das letzte Spiel der Saison steht an. Gespielt wird am nächsten Samstag, offizieller Saisonabschluss des STV Willisau, gegen den HV Herzogenbuchsee. Gegen dieses Team scheint Einiges drinzuliegen: Das Hinspiel endete mit keinem Sieger. Die Motivation auf das Rückspiel ist deshalb gross und die Hoffnung auf lang ersehnte zwei Punkte noch viel grösser – Das Feuer zündet. Vor heimischem Publikum versucht das Team ein letztes Mal unter der Leitung von Luca Peter ihre Qualitäten auf den Platz zu bringen sowie zu überzeugen.

HSG Aargau Ost vs. STV Willisau 33:21 (15:11)

Obersiggenthal SPH – 400 Zuschauer – SR: Bieri Urs, Jud Hanspeter – Strafen: 2×2 Minuten gegen Willisau, 4×2 Minuten gegen Aargau.

STV Willisau: Schoch (16%); Meier (5), Schnyder (2), Küttel (3), Zimmermann (3), Egli (2), Wyss, Marti (1), Günnel (1), Roth (2), Blum (2), – Staff: Peter Luca, Büchli-Rudolf Sabine, Minder Stefanie.

HSG Aargau Ost: Steimen (29%), Brändle (24%); Richner (1), Höchli (1), Schutter (8), Keller C., Keller A. (4), Baumgartner (2), Leubin (2), Wagner (4), Riechsteiner (4), Bopp (3), Ringele, Scherrer (4) – Staff: Bodmer Marco, Waldvogel Wolfgang, Hiltmann Ursula, Zanandreis Marco