Matchvorschau

Damen 1, 1. Liga Finalrunde, STV Willisau – HSG Aargau Ost // am Samstag, 18.03.2023, um 20:00 Uhr, Willisau Hallenbad

Die Punkteausbeute der Willisauer Handballerinnen ist zuletzt etwas ins Stocken geraten. In engen Duellen fehlte es teilweise an der Abgeklärtheit. Morgen wollen sie zuhause den Leaderinnen aus Aargau dennoch ein Bein stellen.

von Ramon Marti

Über die letzten beiden Partien zusammengerechnet schoss das Damen-Fanionteam des STV Willisau nur ein Tor weniger, als sie selbst kassiert hatten. Dass dabei mit dem Unentschieden beim Schlusslicht Herzogenbuchsee und der knappen 24:25-Niederlage gegen Kriens vor eigenem Publikum nur ein Punkt resultierte, ist bitterste Handball-Realität. Kreisläuferin Julia Günnel findet, dass in beiden Partien auch Siege dringelegen wären: «Es lag nicht an unseren Fähigkeiten. In den entscheidenden Situationen hatte uns dann und wann etwas die Coolness gefehlt, was dann auch zu Fehlschüssen führte.»

Crunch-Time-Simulationen

Diese Coolness gilt es, Schritt für Schritt wieder zurückzugewinnen. Doch dies scheint kein einfaches Unterfangen zu sein. Wie erlangt man Abgeklärtheit zurück? «In den Trainings haben wir vermehrt solche ‘Crunch-Time-Situationen’ simuliert, um unter Druck das Treffen von richtigen Entscheidungen zu üben», erklärt Günnel.

Die Aufgaben in der Meisterschaft werden indes nicht leichter: Morgen Abend gastiert die HSG Aargau Ost in der Hallenbadhalle, die mit breiter Brust und einer grossen Portion Selbstvertrauen antreten wird: Die Tabellenführerinnen hatten in dieser Saison jedes einzelne Spiel gewonnen (!). «Uns gibt dies zusätzlichen Ansporn. Nur zu gerne würden wir ihnen einmal die Grenzen aufzeigen und klarstellen, dass es in unserer Liga kein simples Durchmarschieren gibt», lautet Günnels Kampfansage.

Schwere Aufgaben – auch in den Trainings

Dafür dürfte allerdings eine kämpferische Parforce-Leistung gefragt sein. Die Favoritenrolle werden zweifelsohne die Gäste innehaben. «Wir können ohne Druck aufspielen. Die Motivation zu Bestleistungen ist vor eigenem Publikum ohnehin hoch», so die Krienserin.

Sollten die Willisauerinnen die Abgeklärtheit zurückerlangen, liegt womöglich eine Überraschung im Bereich des Möglichen. Dass diese noch ab und zu abhanden geht, kann auch auf die teilweise erst noch zu sammelnde Erfahrung zurückgeführt werden. Das Fanionteam hat viele junge Spielerinnen in ihren Reihen, deren Sprung aus der Juniorinnenabteilung noch nicht allzu lange her ist. Nichtsdestotrotz ist Günnel beeindruckt von deren Entwicklungen: «Sie integrieren sich schnell und legen eine unglaublich steile Aufwärtskurve hin. Da werden selbst die routinierten Spielerinnen in den Trainings immer wieder vor schwere Aufgaben gestellt.» Was wiederum eine verheissungsvolle Zukunft verspricht. Die, wer weiss, mit der nötigen Coolness ja vielleicht morgen bereits ihren Anfang findet.