Tagesbericht vom Montag, 10.07.2023

Dem winterlichen Strommangel vorbeugend, wird die zegilagersche Energieversorgung bereits frühmorgens selbst in die Hand genommen und auf alternative Energieträger zurückgegriffen. Seien es die begehrten ver-tetrapackten emmigen Erdbeer- und Schoggi-Milchdrinks, seien es die eingeyoghurten Cerealien aus sonnengereiftem Appenzellergetreide von Birchermüsli-Kreator und Blumenkohl-Ohrenmann Luki The Boss-Art. Das FVT-Leiterteam greift indes ganz klassisch auf die bewährte schwarze Koffeinbrühe zurück.

Da Wölkchenleger Petrus heute Morgen wider Erwartens mal kurz auf die Tränendrüse drückt, hat das Quecksilber des Thermometers tatsächlich für einmal den Rückwärtsgang gefunden. Ideal, um auf dem nassen Grün in Micheal-Jackson-Manier den Macarena-Viervierteltakt zu stampfen. Die jungen Ehammers und Kambundjis bearbeiten den Heiligen Rasen von Ebnet beim Speerwurf zu Emmentalerkäse, und die national turnenden Halbstarken markieren beim Steinstossen den Arnold Schwarzenegger und beweisen sogar ihren emotionalen weichen Kern beim Heulerrugby. Polysportive Schwarzeneggers sind auch beim Kastenvölki anzutreffen, die im Anschluss auch noch ihr Würfelglück versuchen und die Mannschaftsaufstellungen beim Hand- und Fussball gänzlichst Göttin Fortuna überlassen. Die hiesigen Sportfanatiker bestaunen indes die anmutigen Flikflaks und Dreifachsalti, die die Kaeslins und Steingrubers reihenweise auf den Airtrack stampfen, und pfeffern vor lauter Begeisterung über Andi Schmids Drehpässe und Trickwürfe in Überschallgeschwindigkeit ohrenbetäubende La-Ola-Wellen in die sieben Hallenecken.

Die Bratpfannendoktoren bekämpfen mit ihrer Spätzli-Plätzli-Medizin die ausgerufene Knurrmagenpandemie, und mit der richtigen Dosis Vitaminspritze werden auch die Immunhaushalte auf den neusten Stand der WHO-Richtlinien gebracht. Gross ist dann die Euphorie bei der Verkündung der frohen Botschaft, den Nachmittag mit Badetuch und Sonnencreme zu verbringen. Nach kurzem Trott in vielstimmigem Sturzenegger-Kanon zeigt sich die sonnentankende Lokalbevölkerung hocherfreut über die 130-köpfige Lagerscharinvasion. Nebst glühendem Sixpack-Bräteln werden beim Sprungbrettwettkampf die stilvoll eingeübten Auerbachs und Dreifachschrauben vor Expertenjury zum Besten gegeben und dabei vor allem durch die kubikmeterweise Wasserverdrängung der diplomierten Ränzlerprofis für Niedrigwasserstand gesorgt. Trotz erneut tropischer Wetterverhältnisse erhalten auch polare Komponenten Eintritt ins kühle Nass, wenn die schnablierten schwarzweissen Madagaskarfreunde die Wellenrutsche hinunterdonnern und Raketenglace für die Eisköniginnen serviert wird, welches an der nackten Solarwelle schneller davondüst als ein Olaf auf Liegestuhl in der Subsaharazone.

Nach einer Sherlock-Holmes’schen Zeckensuchaktion sorgt ein herrlich aufgetischtes Barbeque-Buffet mit kokosnussgrossen Rösthärdöpfeln für erneute Aktivierung der Darmtraktmuskulatur, die unverzüglich erneut die Energiewende einläutet und den verdauungsgeschuldeten Stromsparmodus aktiviert. Da kommt den gähnenden Zweibeinern ein gemütliches Abendprogramm gerade recht, brauchen sie doch beim Fotoshooting einzig noch ihre geschliffenen und blitzsauber täglich elmexierten Beisserchen dem Blitzlicht entgegenzustrahlen. Dabei brauchen sie nur erneut in die Pinguinenrolle zu schlüpfen und stur zu lächeln und zu winken, Männer. Nach 467 ausgelösten Knipslichtern können auch die Oberstufen-Stallones die Atemluft endlich wieder aus den aufgeblähten und stolz entgegengereckten Brustmukis herauspusten.

Erstmals sind zu später Stunde schliesslich Spätfolgen der Gourmetküche zu spüren, haben doch die Ältesten der Runde die mehr oder minder geniöse Idee, kurzerhand die samstägige Bolognese durch den Hausflur zu tanzen. Das somit zumindest anfänglich eher ambivalent verlaufene Nächtigungsritual ruft förmlich wieder nach schweisstreibenderen und Rumpfbeugedominierteren Trainingseinheiten, die morgen wohlwollendst gewährt werden sollen, obwohl der himmelhohe Thermometer-Therapeut gemäss Meteo-Radaristen noch einen draufsetzen will und die kollektive Schattensuche von vorne beginnt.