Am Samstagmorgen startete der STV Willisau mit einer Turnerschar von 130 Sportlerinnen und Sportlern die Reise nach Lausanne. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln verlief reibungslos und die Gruppe traf pünktlich am Bahnhof von Renens ein. Dort wurde sie von Oberturner Roland Christen herzlich empfangen. Aufgrund vollständig belegter Zeltplätze musste kurzfristig ein neues Vereinsdepot festgelegt werden. Dank einer Rekognoszierung einen Tag vor der Anreise stellte dies für den STV Willisau jedoch keine Herausforderung dar. Gemeinsam ging es mit der Metro zum neu definierten Treffpunkt.
Korbball: Ein starker Auftakt
Für die Korbballerinnen begann der Wettkampf bereits um 08:48 Uhr. Sie reisten am Freitagabend in die Nähe des Wettkampforts und waren bestens erholt. Im Fachtest Korbball, aufgeteilt in zwei Spiele, bewiesen sie ihre Stärke im Passspiel und bei den Körben. Mit einer hervorragenden Trefferquote und präzisen Pässe erzielten die zwölf Spielerinnen die Maximalnote 10.0 und wurden bei der Siegerehrung als Turnfestsiegerinnen in der Kategorie Vereinswettkampf Aktive 1-teilig, Fachtest, ausgezeichnet.
Vereinswettkampf: Hochsprung, Schaukelringe und Wurfkörper
Hochsprung
Im ersten Wettkampfteil traten die zwei Springer und drei Springerinnen im Hochsprung an. Sie verfehlten die Maximalnote nur um 0.1 Punkte. Während die Athletinnen die Höhe zur Maximalnote überquerten, fehlten den Jungs in der Endabrechnung 5 cm. Das Ergebnis: 9.9 Punkte.
Schaukelringe
Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse zeigte die Sektion Schaukelringe ihre Übung. Mit tollen Elementen und einer hohen Ausführung gelang es vielen, die Abgänge sauber zu meistern. Nach der Übung herrschte zunächst Freude, doch die Ernüchterung kam schnell mit der Schlussnote von 8.66 Punkten. Die 23 Turnerinnen und ihre fünf Anstösser hatten sich mehr erhofft, besonders für ihren ehrenvollen Anstösser Stefan Bagge Baggenstos, der nach über 25 Jahren seine letzte Turnfestteilnahme absolvierte. Der STV Willisau dankt ihm für seinen unermüdlichen Einsatz.
Wurfkörper
Fünf Werferinnen und sechs Werfer stellten sich der Herausforderung im Wurfkörperwerfen. Bei den Frauen liegt die Marke für die Maximalnote bei 42 Metern, bei den Herren bei 63 Metern. Während die Frauen zwischen 36 und 40 Metern blieben, schaffte ein Herr die 63 Meter. In der Gesamtwertung erzielte das Wurfteam 9.18 Punkte.
Zweiter Wettkampfteil: Laufen, Gymnastik und Weitsprung
800 Meter
Sechs Läuferinnen und drei Läufer nahmen die Herausforderung über zwei Bahnrunden à 400 Meter an. Die Frauen erreichten mit Leichtigkeit die Maximalnote, während die Männer es nur hauchdünn schafften. Wichtig war, dass das Team mit der Maximalnote zum zweiten Wettkampfteil beitrug.
Gymnastik
Die Turnerinnen der Gymnastik strahlten nach ihrer Übung. Mit einer Note von 9.51 verwandelten sie ihre Freude in Jubelstürme – eine weitere Top-Bewertung in dieser Saison.
Weitsprung
Im Weitsprung kämpften zwei Springerinnen und fünf Springer um Weiten. Ein Springer verletzte sich nach dem ersten Versuch und musste mit einem kurzen Sprung in die Wertung eingehen. Unter nicht einfachen Bedingungen erzielten die Athleten eine Note von 8.77.
Dritter Wettkampfteil: Steinheben und Pendelstafette
Pendelstafette
Nach einem erfolgreichen Abschneiden im Vorjahr in Neuenkirch (Note 9.47) wollte der STV Willisau auch in Lausanne eine Top-Bewertung erreichen. Die Pendelstafette fand auf Rasen statt, was Herausforderungen mit sich brachte. Am Ende standen 8.75 Punkte auf der Liste, bedingt durch zwei Wechselfehler.
Steinheben
Nach längerer Zeit trat der STV Willisau wieder im Steinheben an. Fünf Athleten gingen mit dem leichteren Stein ins Rennen, was eine Maximalnote von 9.00 bedeutet hätte. Leider verlief nicht alles wie geplant; die Endnote betrug 7.96.
Der zweite Wettkampfteil brachte 9.48 Punkte, der dritte 8.65 Punkte. Insgesamt erzielte der STV Willisau somit eine Schlussnote von 27.1 Punkten. Das gesetzte Minimalziel von 27.5 Punkten wurde deutlich verfehlt. Neben dem Potenzial in den einzelnen Disziplinen wurde auch Optimierungspotenzial in der Gestaltung der drei Wettkampfteile identifiziert. Die Verantwortlichen des STV Willisau werden die Resultate akribisch analysieren und aus den Erfahrungen für die nächste Teilnahme ihre Lehren ziehen.
In den letzten vier Turnfestteilnahmen trat der STV Willisau ohne interne sportliche Normen an. Dieser Weg soll auch bei zukünftigen Teilnahmen fortgeführt werden, um allen Mitgliedern die Möglichkeit zur Teilnahme am Turnfest zu bieten. Ganz im Sinne des diesjährigen Mottos: „STV Willisau – in Rot und Gelb, gemeinsam stark.“
Abschluss und Feierlichkeiten
Aus sportlicher Sicht sorgten die Frauen und Männer im 1-teiligen Vereinswettkampf, Fachtest Allround, für einen gelungenen Abschluss. Die Fachtestlerinnen und Fachtestler sprühten auf optimalem Terrain vor Spielfreude. Präzise Pässe und exakte Schüsse schienen mühelos zu gelingen. Ihre akribische Vorbereitung zahlte sich aus, und sie klassierten sich im Fachtest Allround in der Kategorie Frauen/Männer auf einem tollen 7. Rang mit einer Schlussnote von 9.5.
Nach dem sportlichen Wettkampf folgte ein gemeinsames Nachtessen, gefolgt vom Bezug des Übernachtungsplatzes. Anschliessend feierten die Turnerinnen und Turner auf der gross angelegten Festmeile gemeinsam mit Tausenden von anderen Turnerinnen und Turnern bei herrlichen äusseren Bedingungen.
Am Sonntagmittag kehrte die Turnerschar glücklich und voller schöner Erinnerungen nach Willisau zurück. Trotz der verpassten Zielsetzungen blickt der STV Willisau optimistisch in die Zukunft und plant, aus den gemachten Erfahrungen zu lernen, um bei kommenden Wettkämpfen noch stärker zurückzukehren.
Bericht von Roland Christen