Bei der 52. Austragung des Leichtathletik-Meetings in Willisau wussten vor allem die Nachwuchsathletinnen zu überzeugen. Allen voran Timea Rankl, die als U18-Athletin die gesamte Frauensprintkonkurrenz übertrumpfte.

Das 52. Eröffnungsmeeting des STV Wilisau war geprägt von wechselhaften äusseren Bedingungen, zahlreichen Zuschauenden und guten Leistungen. Besonders spannend waren einmal mehr die Wettkämpfe der Nationalkadermitglieder im Mehrkampf. Im Vierkampf der Frauen konnte sich wie im Vorjahr Linda Bichsel vom LV Thun durchsetzen. Die U23-Athletin war sowohl über 100 Meter Hürden mit 13.70 Sekunden als auch über 150 Meter die stärkste Mehrkämpferin. Mit 18.02 Sekunden stellte sie sogar die Tagesbestzeit bei den Frauen auf. Im Hochsprung gingen 1.72 Meter und im Kugelstossen 12.08 Meter in die Wertung ein. In der Endabrechnung ergab dies 3’528 Punkte – 11 mehr als beim Sieg im Vorjahr. Komplettiert wurde das Podest von Marina Zanoni (LC Therwil) und Sandra Röthlin (Athletikzentrum Unterwalden), während Mitfavoritin Céline Jansen (LV Frenke Fortuna) auf den Hochsprungwettkampf verzichtete.

Bei den Männern, die einen Fünfkampf absolvierten, wurde Finley Gaio (SC Liestal) seiner Favoritenrolle gerecht. Die punktemässig stärkste Leistung gelang ihm über die 110 Meter Hürden, welche er in 14.32 Sekunden absolvierte. Im Diskuswerfen kam er mit einer Weite von 42.95 Metern nahe an seinen persönlichen Bestwert von 43.15 Metern heran.  Für Sandra Röthlin, aber auch für Finley Gaio bildete der Mehrkampf einen guten Test für das internationale Mehrkampfmeeting in Götzis vom 31. Mai und 1. Juni, wo beide einen Startplatz erhalten haben.

Mehrere Limiten für Nachwuchsgrossanlässe erfüllt

Grosser Beliebtheit erfreute sich wiederum der Sprintcup bestehend aus je einem Lauf über 60, 100 und 150 Meter. Mit Timea Rankl (TV Teufen) war eine der jüngsten Athletinnen zugleich die Tagesbeste. Sowohl über 60 als auch über 100 Meter stellte sie mit 7.62 und 11.90 Sekunden die schnellsten Zeiten der gesamten Frauenkonkurrenz auf. Über 150 Meter stoppten die Uhren für die U18-Athletin nach 18.26 Sekunden. Lediglich Selina Furler (Satus Gränichen) war mit 18.20 Sekunden schneller als die Appenzellerin, welche über 100 Meter die Limite für das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) klar unterbot. Ebenfalls über eine erfüllte EYOF-Limite durfte sich Seraina Liem freuen. Mit 13.80 Sekunden unterbot die Athletin des Athletikzentrum Unterwalden die Limite über 100 Meter Hürden um fast eine halbe Sekunde. Olympiateilnehmerin Julia Niederberger und ihre Vereinskollegin Salome Hülser (beide Athletikzentrum Unterwalden) absolvierten in Willisau einen letzten Test vor den World Relays, welche am kommenden Wochenende in Guangzhou (China) stattfinden werden. Mit 38.15 Sekunden siegte Julia Niederberger im Einlagerennen über 300 Meter vor ihren Trainingskolleginnen Shoelle Bruhin und Salome Hüsler, für welche die Uhren nach 38.92 und 39.17 Sekunden stoppten.

Ein besonderes Lob fürs Kampfgericht

Zum Saisoneinstieg solide Leistungen, auf denen sich aufbauen lässt, zeigten auch die vielen Nachwuchshoffnungen vom TV Grosswangen, dem TV Dagmersellen, dem STV Nebikon, dem STV Altbüron dem STV Roggliswil sowie vom STV Willisau. Auch OK-Präsidentin Marlen Baumgartner zeigte sich mit der 52. Austragung des Meetings zufrieden. «Die Stimmung war toll und die Abläufe funktionierten wunschgemäss. Besonders gelobt wurde das Kampfgericht. Es zahlt sich aus, dass wir seit Jahren auf die gleichen Helfenden zählen können.» Leistungsmassig hob sie das Speerwerfen der Männer hervor, in dem Franck Di Sanza (LAC TV Unterstrass) mit 76.41 Metern die Tagesbestweite erzielte. Derweil warf Cyrill Amhof vom LC Luzern das 800 Meter Gramm schwere Gerät auf 64.65 Meter, womit im nicht mehr viel zur U20-EM-Limite, die bei 66 Metern steht, fehlte. «Für viele der Teilnehmenden war das Meeting eine Standortbestimmung. Es ist schön zu sehen, dass viele Nachwuchsathletinnen und -athleten den Weg ins Luzerner Hinterland fanden und angefeuert von Eltern und Grosseltern alles gaben.»

Text: Stefanie Barmet
Bilder: athletix.ch, Richi Brandenberger