Im Sand auf Torejagd

*** Bericht des Willisauer Boten, Ausgabe vom 28. Juni 2024, Autor: Patrik Birrer ***

Vom kommenden Donnerstag bis Sonntag findet in Varna/Bulgarien die U16-Europameisterschaft im Beachhandball statt. Im Nachwuchs-Nationalteam der Schweizerinnen wird dann auch die 14-jährige Willisauerin Lena Schwer auflaufen.

von Patrik Birrer

Spanien, Portugal, Frankreich, Schweden und Tschechien: Das sind ab kommendem Donnerstag die Gegnerinnen des Schweizer Nachwuchs-Nationalteams an der U16-Beachhandball-EM im bulgarischen Varna. Wenn die Delegation des Schweizerischen Handballverbands am kommenden Dienstag in Richtung Osteuropa abhebt, wird auch die Willisauerin Lena Schwer dabei sein. Die 14-Jährige steht – wie im letzten Jahr ihre ältere Schwester Anja Schwer damals bei der U17 – im zwölfköpfigen Team für diesen internationalen Grossanlass. «Als ich vor zwei Wochen telefonisch informiert wurde, dass ich dabei bin, war die Freude riesig», sagt Lena Schwer. Sie habe sich zwar durchaus Hoffnungen auf einen Platz im EM-Team gemacht. «Doch das Niveau der Spielerinnen ist sehr ausgeglichen. Deshalb war es schwierig einzuschätzen, ob es für mich tatsächlich reichen wird.»

Einsatz als «Spezialspielerin»

Die Kantischülerin, die bei ihrem Stammverein STV Willisau bereits mit 14 Jahren regelmässig bei den U18-Juniorinnen spielt, freut sich auf das Kräftemessen mit anderen Nationalteams aus Europa. «Meine Schwester hat mir vieles von der letztjährigen EM erzählt. Umso mehr freue ich mich auf die Spiele und auch auf den Austausch mit Spielerinnen aus anderen Ländern.»

Im Team der Schweizerinnen wird Lena Schwer voraussichtlich als sogenannte «Spezialspielerin» zum Einsatz kommen. Als jene Spielerin also, die im Angriff für die Torhüterin eingewechselt wird, damit für eine Überzahlsituation sorgt und deren Treffer doppelt zählen. Da das angreifende Team stets mit einer Feldspielerin mehr agiert, ist das Spiel im Beachhandball sehr schnell und erfordert ein gutes Entscheidungsverhalten.

Fernziel Dakar 2026

Wie er auf seiner Website schreibt, hat der Schweizerische Handballverband im Spätsommer 2023 beschlossen, dem Beachhandball einen grösseren Stellenwert zu geben und während drei Jahren in spezielle Projekte zu investieren. Der Aufbau der Nachwuchs-Nationalteams, die seit Anfang Jahr regelmässig an den Beachhandball-Stützpunkten trainieren, soll mittelfristig dazu führen, dass die Schweiz an den Youth Olympic Games in Dakar/Senegal im Sommer 2026 mit Beachhandballteams vertreten sein wird. Die EM kommende Woche wird erste Aufschlüsse darüber geben, wo die jungen Schweizerinnen und Schweizer im internationalen Vergleich stehen.

Die Willisauer Junioren-Handballerin Lena Schwer (am Ball) will auch an der Beachhandball-EM mit der U16-Nati für Tore und Furore sorgen. (Foto: SHV)