Die Willisauer Korbballerinnen können aufatmen: Sie konnten mit einer starken Leistung am Sonntag bei der dritten Runde zwei wichtige Siege einfahren. Damit haben sie in der Tabelle einen Rang gut gemacht und übersommern nun auf dem rettenden achten Platz. Nach einem schwierigen Saisonstart mit nur zwei Punkten und vielen knappen Niederlagen gelang ihnen nun ein kleiner Befreiungsschlag.
Obwohl: Der Tag startete nicht nach dem Gusto der Willisauerinnen. Im Derby mussten sie eine ärgerliche 7:6-Niederlage einstecken. Und dies, obwohl der STVW gut in die Partie gekommen war und gleich zu Beginn vorlegen konnte. Zur Pause lag die Equipe mit zwei Längen vorne. Doch nach dem Wiederanpfiff schlichen sich bei den Willisauerinnen ein paar unnötige Fehler und Ballverluste ein und sie konnten lange keinen weiteren Treffer erzielen. So gelang es den Menznauerinnen, die immer besser ins Spiel kamen, das Skore auszugleichen – und schliesslich in Führung zu gehen. In der Schlussphase bäumte sich der STVW nochmals auf, kam an die Ortsnachbarinnen erneut heran. Doch der Schlussspurt kam zu spät und Menznau konnte sich über zwei Punkte freuen. «Diese Niederlage war unglaublich bitter. Aufgrund der schwachen Phase nach der Pause öffneten wir den Gegnerinnen die Tür und gaben die Führung unnötig aus der Hand», sagte Spielertrainerin Mirjam Isenschmid danach.
Doch es schien, als ob diese Niederlage die Grafenstädterinnen anzuspornen vermochte. Denn in der wichtigen Partie gegen Müntschemier, das derzeit auf dem letzten Platz rangiert, liessen sie die Zuschauenden nie daran zweifeln, wer als Siegerin vom Platz gehen wird. Von der ersten Sekunde an powerte Willisau, machte aktives Pressing und luchste so den Bernerinnen ein ums andere Mal den Ball ab. Eine schöne Kombination nach der anderen steigerte das Selbstvertrauen der Willisauerinnen, das zuletzt etwas angeknackst war. Zur Pause lagen sie bereits mit 8:1 in Front. In der zweiten Hälfte kamen die Gegnerinnen etwas besser ins Spiel, sie verwerteten Weitwürfe und kamen zu Penaltys. Doch Willisau hatte stets eine Antwort parat und traf meist umgehend wieder. So stand es schliesslich 16:7 – für einmal ein klares Resultat. «Das war für uns ein richtiger Befreiungsschlag. Auch die Art und Weise, wie wir den Sieg holten, hat mich sehr gefreut. Alle Spielerinnen haben getroffen und einen wichtigen Beitrag zu den zwei Punkten geleistet.»
Den Schwung und das Selbstvertrauen nahmen sie dann sogleich in die letzte Partie des Tages mit. Gegen Unterkulm – jedes Mal ein enges, umkämpftes Spiel – gelang ihnen gleich wieder der erste Treffer. Mit Weitwürfen in der Anfangsphase distanzierten sie die Gegnerinnen weiter, zwischenzeitlich führten sie mit 5:3. Erneut kamen aber die schwachen STVW-Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen sie den Ausgleich hinnehmen mussten. Nichtsdestotrotz kämpften sie weiter, kombinierten sich durch die gegnerische Abwehr. Wenige Minuten vor Schluss drehten sie die Partie wieder und führten mit 8:7 – und diesen Vorsprung gaben sie nicht mehr her. «Das war eine starke Teamleistung, wir haben nicht aufgegeben, auch wenn wir zwischen zeitlich im Rückstand waren. Darauf bin ich sehr stolz», sagt Isenschmid.
Damit schliessen die Willisauerinnen die Vorrunde wie erwähnt auf dem achten Rang ab. Auf den Abstiegsplatz haben sie nun zwei Punkte Vorsprung. Spielertrainerin Mirjam Isenschmid freute sich auch darüber, dass die Schwäche in der Offensive, die der STVW zuletzt bekundete, heute kaum augenscheinlich war. «Wir haben uns vorgenommen, möglichst oft abzuschliessen, und die Eigenfehler zu minimieren. Das konnten wir heute umsetzen.» Mit der Rückrunde geht es dann im August weiter. Zuerst findet noch Mitte Juni das Eidgenössische Turnfest in Lausanne statt, wo die Korbballerinnen im Rahmen des 1-teiligen Vereinswettkampfs im Fachtest teilnehmen. (fmü)