Ideale äussere Bedingungen, zahlreiche Zuschauende, tolle Stimmung und starke Resultate prägten das 50. Eröffnungsmeeting des STV Willisau. Auch die Einheimischen wussten zu überzeugen.

Bereits zum 50. Mal wurde am vergangenen Samstag auf dem Willisauer Schlossfeld das Eröffnungsmeeting durchgeführt. Petrus sorgte für ideale äussere Bedingungen, welche die Startenden aus der ganzen Schweiz sowie aus dem nahen Ausland zu nutzen wussten. Bereits das erste Rennen des Tages hatte es in sich. Über 110 Meter Hürden traten die zurzeit besten Schweizer Mehrkämpfer Finley Gaio (SC Liestal) und Simon Ehammer (TV Teufen) gegeneinander an und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende stoppten die Uhren sowohl für den Appenzeller als auch für den Basler bei 13.74 Sekunden, womit beide etwas mehr als zwei Zehntelsekunden über ihren persönlichen Bestleistungen blieben. Auch in den weiteren vier Disziplinen des Fünfkampfes lieferten sich Ehammer und Gaio ein Duell auf hohem Niveau. Während der Basler im Diskus mit einer Weite von 43.15 Meter über vier Meter weiter warf als Ehammer (38.83 Meter), wusste der Appenzeller insbesondere im Hochsprung zu überzeugen, wo er 2.01 Meter übersprang. Für Finley Gaio gingen derweil 1.92 Meter in die Wertung ein. Im Kugelstossen resultierten für den Basler 13.96 und für den EM-Zweiten im Zehnkampf 14.10 Meter. Im abschliessenden 300-Meter-Lauf schenkten sich die beiden wiederum nichts und pushten sich zu guten Zeiten. Simon Ehammer siegte knapp (33.64 Sekunden) vor Finley Gaio (33.78 Sekunden). In der Gesamtwertung setzte sich der Appenzeller mit einem Total von 4167 Punkten und einem Vorsprung von 11 Punkten durch. Beide Athleten scheinen somit gerüstet für den ersten Zehnkampf der Saison, welchen sie in drei Wochen in Götzis bestreiten werden. Im Vierkampf der Frauen setzte sich Mathilde Rey (COVA Nyon/ 3’538 Punkte) vor Aline Kämpf (TV Riehen/3’495 Punkte) und Sandra Röthlin (Leichtathletik Kerns /3470 Punkte) durch. Die 23-Jährige wusste insbesondere im Hochsprung zu überzeugen, wo sie als einzige Athletin 1.78 Meter übersprang.

Mehrere Limiten erfüllt

Traditionell lockt der Sprintcup bestehend aus je einem Lauf über 60, 100 und 150 Meter zahlreiche Startende an. Dem war auch in diesem Jahr so. Bei den Frauen war die Juniorin Fabienne Hoenke (LV Fricktal) die Tagesbeste, während sich bei den Herren Patrick Anklin vom TV Riehen gegen die Konkurrenz durchsetzte. Der Bobfahrer Andreas Haas vom STV Willisau landete derweil in der Kategorie Männer auf dem vierten Rang. Viele Sprinterinnen und Sprinter wussten die guten Bedingungen zu nutzen und traten die Heimreise mit persönlichen Bestleistungen im Gepäck an. So auch der Luzerner Noah Dje, welcher über 150 Meter eine Zeit von 16.23 Sekunden auf die Bahn trommelte und über 110 Meter Hürden mit 14.39 Sekunden die Limite für die U23-Europameisterschaften erfüllte. Gleiches gelang der Mehrkämpfer Antonia Gmünder (TV Teufen) über 100 Meter. Mit Jana Blumenthal (BTV Chur Leichtathletik) in 11.97 Sekunden sowie Fionn Bolliger (TV Zofingen LA) in 10.99 Sekunden konnten zwei Nachwuchstalente Limiten für das Europäische Jugendfestival (EYOF), welches Ende Juli in Slowenien stattfinden wird, unterbieten. Im Kugelstossen der Frauen siegte erwartungsgemäss Vanessa Fust (LV Langenthal/14.58 Meter). Dahinter steigerte sich Chantal Fahrni vom STV Bettlach auf starke 14.43 Meter. U18-Athlet Cyrill Amhof vom LC Luzern kam im Speerwerfen mit 67.81 Meter nahe an seine ein Wochen alte Bestleistung von 68.38 Meter heran.

Gut in Szene zu setzten wussten sich auch zahlreiche Athletinnen und Athleten aus dem WB-Gebiet, darunter Nachwuchshoffnungen vom TV Grosswangen, dem TV Dagmersellen, dem STV Altbüron, der LR Gettnau, STV Roggliswil sowie vom STV Willisau. Die U18-Athletin Tamara Plavsic, welche an der Hallen-SM im Hochsprung die Bronzemedaille gewonnen hatte, stieg mit guten 1.60 Meter in die Saison ein. «Ich hoffe, dass ich im Verlaufe der Saison noch höher springen kann. Der Wettkampf war eine gute Standortbestimmung und zeigt mir, was ich in den kommenden Wochen und Monaten noch verbessern muss.» Mit einer Weite von 7.01 Metern wusste auch der Weitspringer Raphael Huber zu überzeugen. Diese Leistung stimmte den Ettiswiler äusserst zufrieden. «Meine Sprünge waren bereits überraschend gut. Wenn ich es schaffe, diese noch gültig zu machen, dann passt das.» Bereits in einer Woche wird der Athlet des STV Willisau anlässlich des Nachmittagsmeetings in Horw zu seinem nächsten Wettkampf antreten. Eine tolle Steigerung gelang in der gleichen Disziplin Leonie Roos, die ihre persönliche Bestleistung von 4.82 auf starke 5.57 Meter verbesserte.

Fabienne Müller läuft in einer anderen Liga

Einen tollen Auftritt zeigte einmal mehr Fabienne Müller, die in Willsau über 1000 Meter antrat. Ihre Trainingskollegin Lisa Stöckli sorgte 500 Meter lang für die richtige Pace, ehe die junge Oberkircherin sich an die Spitze setzte und eine Temposteigerung herbeiführte. Keine der Kontrahentinnen konnte ihre folgen, so dass die Gymnasiastin im Alleingang zu einer neuen persönlichen Bestleistung stürmte. Diese steht neu bei 2:47.34 Minuten. Wenn es nach Fabienne Müller geht, soll der Hausrekord schon am nächsten Wochenende gebrochen werden. «Ich bin extrem zufrieden mit meinem Rennen, es gibt mir viel Selbstvertrauen für die kommenden Wettkämpfe. Ich war sehr froh um die Unterstützung von Lisa, alleine wäre es schwierig geworden, so schnell zu laufen. Am kommenden Sonntag werde ich in Pliezhausen erneut über zweieinhalb Bahnrunden antreten und hoffe, dass ich dann unter 2:45 Minuten bleiben kann.» Ein Erfolg war auch die Vereinschallenge, welche im Anschluss an das Jubiläumsmeeting ausgetragen wurde. Repräsentantinnen und Repräsentanten von verschiedenen Vereinen traten in abwechslungsreichen Disziplinen gegeneinander an. Die Auswahl des RC Willisau ging nach stimmungsvollen Wettkämpfen als Siegerin hervor.