Matchvorschau

Damen 1, 1. Liga, HC Kriens – STV Willisau // am Samstag, 18.11.2023, um 17.00 Uhr, Kriens Meiersmatt

Morgen kämpfen die Willisauer Handballerinnen auswärts beim Tabellenschlusslicht Kriens um den zweiten Saisonsieg. Assistenztrainerin und Ex-Torhüterin Simone Cranz über Personalsorgen und den (Nicht-)Reiz am Comeback.

von Ramon Marti

Beim Ligakrösus darf man verlieren. Nach einem verschlafenen Start konnten die dezimierten Handballerinnen des STV Willisau am letzten Sonntag in Basel mit dem Tabellenführer einigermassen mithalten. Letztere hätten es dann aber «mit ihrer Erfahrung gekonnt heruntergespielt», bilanziert Simone Cranz, Assistenztrainerin bei den Hinterländerinnen.

Kriens als gutes Pflaster

So schmerzen die leeren Hände, mit denen man zurück ins Hinterland reisen musste, wohl weniger, als dies der verletzungsbedingte Ausfall von Flügelspielerin und Vize-Captain Anja Roth tut. Aufgrund eines Fingerbruchs wird die 25-Jährige rund fünf Wochen ausfallen. Das ohnehin bereits gebeutelte und vor allem junge Kader verliert mit Roth weiter «an Erfahrung und Spielwitz», sagt Cranz.

Dennoch wollen sich die Willisauerinnen dadurch nicht entmutigen lassen. Vor dem Gastspiel in Basel zeigte die Leistungskurve wochenlang nach oben. Morgen treten sie beim Schlusslicht Kriens an, welches sich unlängst bereits als gutes Pflaster erwies: Beim Super Saturday des STV Willisau vor zwei Wochen holte sich das Team von Cheftrainer Hänni und Assistenztrainerin Cranz den ersten und bislang einzigen Saisonsieg. Dies wollen sie morgen wiederholen.

«Dann bräuchte ich neue Gelenke»

Ob Simone Cranz, selbst ehemalige Torhüterin beim Fanionteam, nicht auch gerne mitmischen würde im Kampf um die nächsten Ligapunkte? «Manchmal reizt es mich schon», gibt die 36-Jährige zu. Sei es nur, um der aktuell einzigen Schlussfrau Linda Bieri eine kurze Auszeit zu gönnen. «Aber dann bräuchte ich morgen neue Gelenke», meint Cranz lachend. 2014 beendete Cranz ihre Aktivkarriere. Ob sich ihrer Meinung nach das Torwartspiel seitdem verändert hat? «Definitiv. Etwa das Auswechseln eines Goalies zugunsten eines weiteren Feldspielers. Damals hätte man daran nicht einmal ansatzweise gedacht.»

Seit diesem Sommer steht Cranz neu an der Seitenlinie des Fanionteams. Die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Hänni befinde sich zwar noch in der Findungsphase, funktioniere aber gut. Während Hänni klar die Aufgabe der Trainingsplanung und des Coachings innehat, sieht sich Cranz in der Rolle der Assistentin und der Motivatorin. Mit situativen Tipps und Inputs versuche sie, Einfluss auf Team und Spielgeschehen auszuüben. «Auch wenn ich als gelernte Torfrau keine Schönheitstipps bei Täuschungen geben kann, kann ich ihnen vielleicht beim Thema Übersicht und Spielintelligenz weiterhelfen.» Beides wird es morgen in Kriens sicherlich ebenfalls benötigen.