Matchbericht

Damen 1, 1. Liga, SG Muotathal/Mythen-Shooters – STV Willisau, 28:28 (18:12) // Samstag, 18.10.2025

Vor zwei Wochen zeigten die Willisauerinnen zu Hause eine überzeugende Leistung und sicherten sich zwei Punkte. Doch am vergangenen Chilbisamstag hiess es: „Ab is Thäli“. In einem zähen, nervenaufreibenden Duell musste sich das Team von Jan Peter mit einem 28:28-Unentschieden begnügen – und nahm immerhin einen Punkt mit nach Hause.

Von Marina Marti

Zähe Startphase

Nach zwei intensiven Trainingswochen voller Analysen und Strategien reisten die Willisauerinnen bestens vorbereitet ins Muotathal. „Wir wissen, wie sie spielen und wen wir wie verteidigen müssen“, so Trainer Jan Peter in der Matchansprache. Doch eines war allen klar: Diese 60 Minuten würden kein Spaziergang.

Von Beginn an zeigte sich, dass hier zwei Teams auf Augenhöhe aufeinandertrafen. In den ersten zehn Minuten konnte sich keines der beiden absetzen. Dann jedoch schlichen sich bei den Gästen technische Fehler ein, und die gegnerische Torhüterin wurde zur regelrechten Wand. Auch im Angriff lief nicht alles rund. Die Präzision fehlte, das Timing ebenso.

Doch auch die Gastgeberinnen hatten ihre Mühe, Struktur ins Spiel zu bringen. Bis zur 20. Minute blieb das Duell offen. Dann legten die Muotathalerinnen einen Gang zu, nutzten die Fehler der Willisauerinnen eiskalt aus – und gingen mit einem komfortablen 18:12-Vorsprung in die Pause.

Neustart nach der Pause – das Feuer ist entfacht

„Die erste Halbzeit ist zu vergessen. Jetzt haben wir 30 Minuten Zeit, um zu zeigen, wer wir wirklich sind“, lautete Peters klare Ansage in der Kabine. Captain Von Rotz ergänzte mit kämpferischem Ton: „Lasst euch nicht verunsichern – wir können viel mehr, als wir bisher gezeigt haben.“

Gesagt, getan. Mit neuer Energie und spürbarer Entschlossenheit kamen die Willisauerinnen zurück aufs Feld. Plötzlich war Feuer drin – die Pässe sassen, die Deckung stand, und die Abschlüsse fanden ihr Ziel. Innerhalb weniger Minuten schmolz der Rückstand auf drei Tore. Auf der Bank sprang der Funke über, die Stimmung kippte: Jetzt lag wieder etwas drin.

Doch auch Muotathal liess sich nicht hängen. Die Gastgeberinnen hielten dagegen, verteidigten clever und bauten ihren Vorsprung in der 52. Minute erneut auf fünf Tore aus. Dann aber die grosse Wende: Vier Treffer in Serie ohne Gegentor. Und schon sind die Willisauerinnen wieder dran.

Vor dem letzten Angriff der Willisauerinnen griff Peter zur Timeout Karte. Eine geglückte Taktik: Flügelspielerin Lena Schwer holte einen Siebenmeter heraus, den Chiara Meier souverän versenkte. 28:28 – alles wieder offen. Sieben Sekunden verblieben, da griff auch der gegnerische Trainer zum Timeout. Doch die letzte Aktion verpuffte, und so endete das packende Spiel mit einem gerechten Unentschieden.

Auf die Moral lässt sich bauen

Nach der Partie fehlten Trainer Peter zunächst die Worte. „Warum wir 50 Minuten brauchen, um aufzublühen, bleibt mir ein Rätsel“, meinte er kopfschüttelnd. Trotz des verpassten Siegs blickte er optimistisch nach vorn: „Die Aggressivität und positive Stimmung der letzten Minuten nehmen wir mit.“

Nun heisst es: Chilbi geniessen, Kräfte tanken – und mit frischer Energie ins anstehende Cupspiel gegen das SPL1-Team des GC Amicitia Zürich starten.

SG Muotathal/Mythen-Shooters – STV Willisau 28:28 (18:12)

Muotathal MZH – 100 Zuschauer – SR: Zberg Rolf, Lehner Stefan – Strafen: 5×2 Minuten gegen Muotathal, 3×2 Minuten gegen Willisau.

SG Muotathal/Mythen-Shooters: Zgraggen (25%), Suter (21%), Gwerder K. (5), Jasarevic, Betschart N., Heinzer N. (2), Weber (8), Müller, Heinzer E. (6), Pivaraciova (3), Piantanong (1), Gwerder M. (3), Betschart O., Litschi – Coach: Heinzer Ruedi, Suter Roland, Blättler Martina.

STV Willisau: Bucher (28%), Roos (13%), Meier (4), Von Rotz (1), Portmann L. (2), Küttel (3), Schwer A. (5), Donati, Portmann K. (2), Marti, Blöchliger (1), Roth (3), Baumeler (5) Schwer L. – Coach: Peter Jan, Egli Denise, Cranz Simone.