Eine tolle Ausbeute gelang den WB-Athletinnen anlässlich der Nachwuchs-Hallen-SM in Magglingen. Während Fabienne Müller über 1000 Meter Gold und einen weiteren Titel gewinnen konnte, standen Tamara Plavsic und Amelie Rölli erstmals auf einem SM-Podest.

Leichtathletik / Nachwuchs-Hallen-SM

Die Hallen-Schweizermeisterschaften der Nachwuchsleichtathletinnen und – athleten standen in Sachen Spannung den Titelkämpfen der Erwachsenen in nichts nach. So bekamen die Zuschauenden in der Halle «End der Welt» oberhalb von Biel packende Entscheidungen geboten, wobei Freud und Leid oft nahe beieinander lagen. Toll in Szene zu setzen wussten sich dabei auch die Startenden aus dem WB-Gebiet. Allen voran Fabienne Müller. Die Mittelstreckenspezialistin vom STV Willisau zeigte im Finallauf über 1000 Meter einen mutigen und cleveren Auftritt. Sie leistete viel Führungsarbeit, drückte aufs Tempo und liess sich von den Angriffen der Konkurrentinnen nicht aus dem Konzept bringen. Belohnt wurde die 17-Jährige mit einer klaren persönlichen Bestzeit von 2:52.17 Minuten und dem Gewinn des ersten SM-Titels in der Halle. Ihrer ersten Verfolgerin, der Tessinerin Giulia Salvadè, nahm sie 29 Hundertstelsekunden ab. «Ich wusste, dass ich heute mutig laufen musste, um vorne dabei zu sein. Am Ende ging alles genau so auf, wie ich es mir erhofft hatte. Der Titelgewinn freut mich riesig, die tolle Zeit macht den Erfolg noch wertvoller. Obwohl ich nur zwei Hallenrennen bestritten habe, konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln», erklärte die Oberkircherin im Anschluss an ihr Rennen. Bereits am kommenden Sonntag wird Fabienne Müller an den Cross-Schweizermeisterschaften um die nächste SM-Medaille laufen. «Auch da möchte ich die bestmögliche Leistung abrufen, und schauen, was möglich ist.»

Amelie Rölli egalisiert Besthöhe und wird mit Bronze belohnt

Mit einer Medaille liebäugeln durfte auch Amelie Rölli. Die Altbüronerin, welche erst vor zwei Jahren mit dem Stabhochspringen angefangen hat und der U16-Kategorie angehört, konnte sich in dieser Saison von 2.65 Meter auf 2.90 Meter steigern. «Nachdem ich bei den zwei letzten Wettkämpfen 2.90 übersprungen hatte, wollte ich auch an der SM diese Höhe schaffen. Ich war mir aber bewusst, dass bei einem Stabhochsprungwettkampf extrem viel passieren kann, weshalb ich mir im Vorfeld nicht zu viel Druck gemacht hatte.» Die Gymnasiastin, die dreimal pro Woche ein Leichtathletiktraining und zweimal wöchentlich ein Geräteturntraining besucht, fand gut in den Wettkampf und meisterte die Höhen von 2.55, 2.70 und 2.80 Meter alle im ersten Versuch. Auf 2.90 leistete sie sich einen Fehlversuch, ehe sie auf der Höhe von 3 Metern dreimal scheiterte. Hinter Saya Ifanger, die 3.0 Meter übersprang und deren Vereinskollegin Lovisa Hermansson (beide TV Thalwil), welche die Höhe von 2.90 im ersten Versuch meisterte, sicherte sich Amelie Rölli die Bronzemedaille. «Der gute Einstieg gab mir viel Sicherheit. Ich bin mega happy, dass es so gut geklappt hat und ich meine erste SM-Medaille gewinnen konnte, die mir sehr viel bedeutet.»

Die harte Arbeit zahlt sich aus

Riesig war die Freude über den Gewinn der ersten SM-Medaille auch bei Tamara Plavsic. Die Willisauerin setzte in Magglingen zu einem weiteren Höhenflug an und schaffte es im entscheidenden Moment, über sich hinauszuwachsen. Vor zwei Wochen hatte sie ihren Hausrekord an gleicher Stätte auf 1.63 Meter gesteigert, an den Nachwuchsschweizermeisterschaften folgte nun die nächste Verbesserung. Die angehende Kauffrau fand gut in den Wettkampf und meisterte sämtliche Höhen bis 1.63 Meter im ersten Versuch. Nach einem Fehlversuch übersprang sie auch diese Höhe problemlos. «Ich versuchte zwischen den Sprüngen locker zu bleiben und nicht zu viel zu denken, was mir recht gut gelang. Obwohl ich bereits nach der Egalisierung meiner Besthöhe sehr zufrieden war, spürte ich, dass auch 1.66 möglich sein sollte. Voller Überzeugung lief ich an und schaffte diese Höhe gleich im ersten Versuch. Meine Freude war riesig und dass ich diesen speziellen Moment mit meiner anwesenden Familie teilen konnte, machte ihn umso schöner», erklärt die Willisauerin. Die Höhe von 1.69 war an diesem Tag zwar noch zu hoch für Tamara Plavsic, die dreimal wöchentlich trainiert, dennoch überwog die Freude. «Ich bin ca. 1.70 gross, weshalb mir die 1.69 recht hoch vorkamen und ich mir wohl etwas zu viel Druck machte. Ich bin jedoch überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis ich auch diese Höhe meistern kann.» Einmal im Leben eine SM-Medaille zu gewinnen, sei ihr Traum gewesen, seit sie mit der Leichtathletik begonnen habe. «Dass ich das nun geschafft habe, ist für mich eine riesen Sache und macht meine ganze Familie extrem stolz. Der Erfolg zeigt mir, dass sich die harte Arbeit ausbezahlt.» Als Siegerin feiern lassen durfte sich die Zürcherin Céline Weber, welche 1.75 Meter übersprang.

Chantal Scherrer springt auf Rang acht

Nicht wie erhofft auf Touren kamen die weiteren Teilnehmenden aus dem WB-Gebiet. Für die Stabhochspringerin Chantal Scherrer, die eine persönliche Besthöhe von 3.20 Meter aufweist, bedeuteten die übersprungenen 3.10 Meter Endstation, womit sie sich auf dem achten Rang klassierte. U20-Athletin Leonie Roos (STV Willisau) musste das Rennen über 60 Meter Hürden aufgeben, während die Uhren für Naja Liem, die eine Kategorie tiefer über 60 Meter antrat, nach 8.65 Sekunden stoppten. Derweil verpasste Seraina Kulli von der LR Gettnau den Endlauf über 1000 Meter in der Kategorie U18 in einem taktischen Rennen um etwas mehr als eine halbe Sekunde